Rennserien

Cross Country

Um Rennluft zu schnuppern fahren wir zu den Rennen des Hessencups und des Arag MTB Schüler Cups in NRW. Die Rennen dieser Serien bestehen aus einem Technikmodul (Trail, Slalom oder Vario) und einem anschließenden Cross Country Rennen. Beide Einzelergebnisse ergeben dann zusammen das Tagesergebnis. Wer alle Rennen der Serie mitfährt kommt in die Gesamtwertung und sichert sich einen guten Startplatz für die kommende Saison.

Marathon

Neben den Cross Country Rennen starten unsere Aktiven bei diversen Marathon Veranstaltungen. Dazu gehören in erster Linie die Rennen der Nutrixxion Trophy sowie große namhafte Veranstaltungen. 

Enduro

Ein kleines Team vom RadWerk startet bei diversen Enduro Rennen, ein Muss ist jährlich der Abschluss in Treuchtlingen.

Etappenrennen

Transalp, Steiermark Trophy, 24 Std. Rennen u.m.

Rennbericht Bike Transalp 2023 – Friderike Schnatz, RadWerk Upland

Eine Woche Rennen fahren vor imposanter Kulisse, über anspruchsvolle Pässe und herausfordernde Trails – das ist die Bike Transalp, das Urgestein der Etappen-Marathons. Dieses Jahr ging das legendäre Event in die 25. Runde. Die Jubiläumsstrecke führte vom österreichischen Nauders über Asphalt, Wald- und Schotterwege und jede Menge Singletrails nach Riva del Garda in Italien. Zwischenziele: Reschensee, Livigno, Bormio, Male, Roncone und der Ledrosee.

Nach 2021 und 2022 startete ich bereits zum dritten Mal. Für mich ist die Transalp das absolute Saisonhighlight. Sieben Tage Marathons fahren – das ist total intensiv, aber lustigerweise auch entspannend. Denn dieser Wettkampfmodus wird irgendwie normal. Auch dieses Jahr startete ich wieder in der Kategorie der Single Women (ursprünglich war die Transalp ein Rennen für Zweier-Teams, seit einigen Jahren kann man aber auch einzeln starten).

Nach einem holprigen Start (die Kombination aus Hitze, Höhe und Aufregung drehten mir irgendwie den Magen um) hatte ich jeden Tag nur gute oder noch bessere Beine. Die Atmosphäre der Transalp – umgeben von Alpen und unzähligen anderen Mountainbike-Begeisterten, die alle so unterschiedlich sind, aber eben diese eine Leidenschaft teilen – scheint besondere Kräfte in mir zu aktivieren, über die ich manchmal selbst überrascht bin.

Jeden Tag hatte ich unglaublich viel Spaß auf den super organisierten Strecken. Ein Streckenabschnitt war spannender als der andere: ewige Wurzeltrails am Reschensee, extrem steile Skipisten von Livigno hinauf, strapaziöse Trailachterbahn bei Bormio, kräftezehrende Tragepassagen an der Brenta, Karrenwege in der brütenden Hitze mit Blick auf den Gardasee.

Die Race-Facts: Ich gewann alle Etappen in meiner Kategorie und konnte meinen Vorsprung auf die zweite Dame, Serena Tasca, immer weiter ausbauen (dabei war ich sogar schneller als alle teilnehmenden Frauenteams). Das sind absolut tolle Ergebnisse, über die ich mich sehr freue. Ohne die tolle Stimmung im Transalp-Camp, die vielen guten italienischen Pizzen und die herausragende Unterstützung von Gepäcktransport-, Tagestaschen-, Verpflegungs- und Rescue-Team hätte ich das nicht leisten können.

Besonders aufregend war die sechste Etappe von Roncone zum Ledrosee: Am ersten Anstieg hatte ich einen kleinen Vorsprung auf Serena und wähnte mich schon in Sicherheit – bis sie mir in der Abfahrt über schlammige, nasse Wurzeltrails meine fahrtechnischen Grenzen zeigte und mich ziemlich stehen ließ. Ich legte alles, was ich noch hatte, in die Aufholjagd den Tremalzo-Pass hinauf. Am obersten Punkt, nach 14km und 1100hm Anstieg, hatte ich sie endlich eingeholt. Die letzten Kilometer waren wir gemeinsam unterwegs. Bis zum Zielsprint – den ich ganz knapp für mich entschied. Das war ein richtig spaßiger Tag!

 

Schließlich beendete ich die 400km und 14300hm der Transalp 2023 nach 24:43.05 Fahrzeit und ohne Stürze oder Defekte – und als Gesamtsiegerin der Single Women. Das ist ein absolut tolles Ergebnis, über das ich mich sehr freue. Ohne die super Stimmung im Transalp-Camp, die vielen guten italienischen Pizzen und die herausragende Unterstützung von Gepäcktransport-, Tagestaschen-, Verpflegungs- und Rescue-Team hätte ich das nicht leisten können. Danke für die schöne Zeit! Ich komme definitiv wieder. Aber nächstes Mal ganz sicher mit Teampartner*in. Denn das Gemeinsame ist es, das die Bike Transalp ausmacht. J

 

 

Rothaus Bike Giro Hochschwarzwald 16.-20.08.2018

Friderike Schnatz gewinnt Damenwertung des Etappenrennens:

Als mich der Schienenersatzverkehr am Donnerstag endlich samt Rucksack und Fahrrad auf dem hohen Feldberg ausspuckte, fühlte ich mich so gerädert, dass ich am liebsten direkt irgendwo ins Bett gefallen wäre.

Der Adrenalinkick auf der Startrampe für den „Prolog“ (Einzelzeitfahren, 10km, 320hm) machte diesen Gedanken jedoch hinfällig. Hals über Kopf war Etappe 1 dann auch schon vorbei – war ja gar nicht so schlimm! Und mit 36‘01‘‘ legte ich tatsächlich die beste Zeit in meiner Altersklasse hin.
Also startete ich am nächsten Morgen im Leader-Trikot in die nächste Etappe. Der Weg von der Jugendherberge zum Start auf dem Feldberg war zum Glück nicht weit (und das Frühstück lecker).
Jetzt ging es endlich so richtig kreuz und quer durch den Hochschwarzwald. Ich glaube, das war die allercoolste Strecke, die ich jemals gefahren bin! 2200hm auf 59km, das heißt, es gab viele steile Anstiege – richtig lange steile Anstiege – und zwischendurch Abfahrten zum Entspannen und Abfahrten zum Konzentrieren. Von Geschwindigkeitsrausch bis Geschicklichkeitsarbeit war alles dabei.

Nach 3h36‘50‘‘ zurück auf dem Feldberg hörte ich einige meiner Mitgeräderten über Krämpfe klagen. Mir war solches Leid glücklicherweise nicht widerfahren, sodass ich am Ende des Tages als schnellste lizenzlose Frau über die zweite Etappe dastand. Also schlüpfte ich tags drauf wieder ins Leader-Trikot, packte meine Sachen zusammen und sauste mit der Firma Sauser (richtig coole Typen, was hätte ich nur ohne sie getan?) nach Rothaus, wo die nächsten beiden Etappen starten würden.

Etappe 3: Im Vergleich zum Vortag war die Strecke 17km länger, die Anzahl der Höhenmeter änderte sich nicht; also nicht ganz so steil wie Etappe 2, dafür technisch anspruchsvoller, auch bergauf (genau das, was ich mag). Überraschenderweise fühlten sich meine Beine gar nicht so müde an, das Wetter war gut und ich supermotiviert.
Ich bemühte mich, die Berge hinaufzufliegen und in den Abfahrten möglichst bodenständig zu bleiben. Mandy Platzdasch, die ich am Vortag im letzten Anstieg noch abgehängt hatte, musste ich diesmal ziehen lassen, aber von Mieke de Craenen ließ ich mich lieber antreiben als überholen. Beide fuhren in der Damen Masters 2-Kategorie. Den Gesamtvorsprung auf die Konkurrenz in meiner Altersklasse hatte ich mittlerweile auf eine halbe Stunde ausgebaut. Auch auf Etappe 3 war ich nach 4h14‘08‘‘ dort die Schnellste. Leader-Trikot Nr. 3 also. Wie soll das nur alles in meinen Rucksack passen?

Nach einem kurzen Bad im Schlüchtsee mit Sack und Pack auf dem Weg zum nächsten Campingplatz (die Jugendherberge am Schluchsee war dooferweise voll bis unters Dach), sammelte mich – oh göttliche Fügung! – die Firma Sauser wieder ein. So fand ich mich des Abends erneut auf dem Feldberg in der Jugendherberge Hebelhof wieder. Leider konnte ich nicht einschlafen, weil mein Puls so hoch war, und das Schnarchen meines Zimmergenossen machte die Sache auch nicht besser. Irgendwann zog ich mit Schlafsack und Isomatte in den Keller zu meinem Fahrrad. Nach einer Packung Salzstangen aus dem Snack-Automat schlief ich dann endlich selig ein.

Mit dem Sauser-Shuttle ging es morgens zur letzten Etappe nach Rothaus. 63km und 1400hm – ein schnelles, hartes Rennen, für mich zumindest. Das lange Mettmatal hinauf konnte ich aber alle meine Reservekräfte zusammenkratzen und hatte einen Heidenspaß daran, den Mitstreiter, der sich an mein Hinterrad geklemmt hatte, möglichst schnell den Berg hinauf zu bringen. Nach 3h01‘01‘‘ im Ziel angekommen, war ich fix und fertig, aber Gesamtsiegerin meiner Altersklasse, fröhlich und ein bisschen traurig, dass alles so plötzlich schon vorbei war. Aber das nächste Rennen kommt bestimmt!

Zum Glück bekam ich einen Überraschungsabholdienst, der mit leuchtenden Augen die Mengen an Gewinner-Rothaus-Hefeweizen ins Auto trug. Mein Preis für den Gesamtsieg war ein Reisekoffer – vielleicht hätte ich es mit seiner Hilfe wieder irgendwie durch den Schienenersatzverkehr geschafft, vielleicht hätte ich auch die Firma Sauser beanspruchen müssen… ;-)

Danke für dieses wunderbare Abenteuer! Die Strecken der Giro kann ich für einen Bike-Urlaub empfehlen, die Firma Sauser für jedes Event, das cool werden soll und ein Etappenrennen für alle, die sich ein bisschen mehr Gemeinsamkeit bei der Quälerei wünschen. Ich werd‘ auf jeden Fall wieder dabei sein!